Der Grund dafür lag primär in einer besser als erwarteten Gewinnberichtssaison, die dem Technologiesegment wieder Aufschwung verlieh, während sich etwa Energieaktien im Vergleich schwächer entwickelten. Der Ölpreis gab in diesem Zeitraum von der Spitze doch deutlich nach. Ab Anfang August bildeten die Renditen vor dem Hintergrund anstehender Notenbankmeetings wie in Jackson Hole in den USA einen kurzfristigen technischen Boden aus und tendierten fester. Zugleich erreichten die Indizes technisch markante Punkte und makroökonomische Risikofaktoren drängten wieder ins Zentrum. Wir registrieren weiterhin eine Vielzahl makroökonomischer Risiken und Störfeuer, die sich zwar kaum verschlechtern, aber auch nicht gelöst werden. Wir beobachten die Bereitschaft für monetären Stimulus in China, konträr dazu eine progressive US-FED, die aller Voraussicht nach die Zinsen beim nächsten Meeting erneut um 75 Basispunkte heben wird. Dazu eine wohl verunsicherte EZB, die vor den italienischen Parlamentswahlen am 25. September nicht zu aggressiv vorangehen wird; aus diesem Blickwinkel argumentieren wir weiterhin für einen schwächeren Euro. Die europäische Gaskrise ist politischer Natur und deren Ausgang unkalkulierbar. Unternehmen aus Deutschland mit hoher Energieintensität meiden wir vorläufig, solange sich keine nachhaltige Lösung abzeichnet.
Wie stellt sich die aktuelle Strategie des Fonds dar?
Leithenmüller: Wir sehen die USA als die vergleichsweise stabilere Aktienregion an und trachten danach, ausreichend Dollar - US-Dollar und Kanadische Dollar - im Portfolio zu haben, aktuell insgesamt ca. 68 %. Sektorbezogen haben wir im Finanzsektor aufgrund einer guten Gewinnberichtssaison Versicherungen höher gewichtet, während wir manche Technologieaktien „bei gutem Wind“ reduziert haben. Nach der bislang gesehenen Bärenmarktrally haben wir uns deutlich defensiver ausgerichtet; einzelne Portfoliowerte wurde mit Stopp-Loss versehen; darüber hinaus haben wir taktisch das Portfolio zu 15 % abgesichert.
Was sind Beispiele für jüngste Transaktionen?
Leithenmüller: Wir haben den Brennstoffzellen-Produzenten Plug Power preislich günstig gekauft und die Aktien haben innerhalb kürzester Zeit um mehr als 50 % zulegen können. Wir profitierten in diesem Fall – zugegeben unerwartet - von der neuen grünen US-Gesetzgebung, der Energy-Bill, die für den Sektor etwa 370 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen wird. Diese Gewinne haben wir Mitte August mitgenommen. Käufe stellen wir gegenwärtig zurück oder gehen wir diesbezüglich nur sehr selektiv vor.
3 Banken Mensch & Umwelt Aktienfonds (R)
Hinweise: Das Nettovermögen kann aufgrund der Portfoliozusammensetzung oder der verwendeten Portfoliomanagementtechniken unter Umständen eine erhöhte Volatilität aufweisen.