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Zurück Sachwerte sollten immer Teil der Anlagestrategie sein

Interview I Sonderausgabe Fondsjournal November 2022

Sachwerte sollten immer Teil der Anlagestrategie sein

3 x Platz 1 bei den Dachfonds-Awards des GELD-Magazins ist ein bemerkenswertes Qualitätsurteil. Im Interview erläutert Fondsmanager Peter Ganglmair das Fondskonzept und beschreibt die aktuellen Gewichtungen.
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Fondsjournal: Hr. Ganglmair, beschreiben Sie uns kurz die Grundidee des Konzeptes?

Peter Ganglmair: Der 3 Banken Sachwerte-Fonds investiert in Assetklassen, welche unter den Begriff „Sachwerte“ fallen. Damit sind Anlagesegmente gemeint, denen in Zeiten höherer Inflation oder wirtschaftlich ungünstiger Rahmenbedingungen eine bessere Entwicklung zugetraut wird. Sachwerte sind grundsätzlich Immobilien mit Schwerpunkt Wohnen, Rohstoffe, Gold sowie sogenannte Sachwerteaktien. Ein allfälliger Anteil an festverzinsten Investments wird über Inflationsschutzanleihen dargestellt.


Welche Kriterien müssen Aktien erfüllen, um in den Fonds aufgenommen zu werden?

Ganglmair: Den besten Inflationsschutz bieten Aktien von Unternehmen, die in Zeiten steigender Einkaufspreise höhere Verkaufspreise bei ihren Kunden durchsetzen können. Sie agieren praktisch als „Preissetzer“ und halten damit ihre Gewinnmargen aufrecht. Aktien von Unternehmen mit einer guten Wettbewerbssituation und starken Marken stehen hier in der vordersten Reihe. Zudem leiden sie in der Regel weniger unter den steigenden Zinsen, da der Verschuldungsgrad dieser Substanzwerte in der Regel wesentlich geringer ausfällt als im Vergleich zu Wachstumsaktien. Die Titel speisen sich in erster Linie aus den Sektoren Gesundheitswesen, Basiskonsum und Energie. Und klarerweise gehört auch der gesamte Sektor der Gold- oder Rohstoffminen dazu.


Wie ist die aktuelle Positionierung bei Gold und Rohstoffen?

Ganglmair: Gold ist aktuell mit rund 25% am Maximum der festgelegten Bandbreite gewichtet. Als Euro-Investor kann man angesichts der diesjährigen Turbulenzen an den Kapitalmärkten zwar zufrieden mit der Plus-Performance sein, allerdings war dies nur dem Anstieg des US-Dollars geschuldet und das gelbe Edelmetall wurde bisher seiner Rolle als Inflationsschutz nicht gerecht. Rohstoffe unterteilen sich in Industrierohstoffe und Energie. Erstere konnten im Verlauf des ersten Quartals deutlich zulegen. Lieferkettenprobleme trafen zeitgleich auf covidbedingte Marktöffnungen mit dem Effekt, dass die Nachfrage das reduzierte Angebot deutlich überstieg. Diese Marktschieflage wurde jedoch im Zeitverlauf wieder bereinigt, in dem sich die Nachfrage reduzierte und an die hohen Preise adaptierte, mit der Folge, dass Industriemetalle wieder korrigierten. Der Russland-Ukraine Konflikt führte dazu, dass die Preise für Öl und Gas in die Höhe schnellten und diese beiden Rohstoffe waren schlussendlich auch zum großen Teil dafür verantwortlich, dass die Inflationsraten weltweit kräftig anzogen. Im Fonds war der Energiebereich zuletzt immer konstant hoch gewichtet, was sich auch unmittelbar nicht ändern dürfte.


Wie gehen Sie in der neuen Zinswelt mit Immobilien um?

Ganglmair: In der COVID Krise haben wir bereits einen Großteil der Immobilienbestände verkauft und auf andere Assetklassen verteilt. Höhere Rohstoffpreise aufgrund Lieferkettenprobleme und aufgestauter Nachfrage würden zu höheren Inflationsraten und auch Zinsen führen - so unsere Annahme ,was für Immobilien auf längere Sicht negativ sein sollte. Das Ausmaß, in welchem die Inflation dann tatsächlich auf-trat und die Vehemenz, mit der die Notenbanken - vor allem in den USA - dann darauf reagiert haben, hat uns dennoch überrascht. Insgesamt muss man festhalten, dass Immo-Aktien in den vergangenen Jahren doch in Summe enttäuscht haben. Aktuell halten wir keine Immobilien-Aktien im Sachwerte-Fonds. Wir werden diese Assetklasse vorübergehend von der Seitenlinie aus beobachten und das Ende der Marktkonsolidierung abwarten. Zu gegebener Zeit werden auch die höheren Zinssätze verdaut sein und sich neue Anlagemöglichkeiten mit klaren Aufholchancen wieder ergeben.


Anleihen wurden im Fonds immer etwas „stiefmütterlich“ behandelt, hat sich das nun geändert?

Ganglmair: Ja, das ist Teil dieses Fondskonzeptes. In einem Sachwerte-Fonds können Geldwerte wie Anleihen nur taktische Ausweichposition, aber niemals Kernposition sein. Im Rentensegment ergeben sich aber auf Grund der Zeitenwende am Zinsmarkt neue Anlagechancen und diese haben wir auch bereits via inflationsgeschützter Anleihen, auch Linker genannt, genutzt. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen um Staatsanleihen. Kupons und Rückzahlungsbetrag dieser Anleihen hängen von der Inflation ab. Auf der einen Seite nutzen wir diese Anleihen zur Diversifikation innerhalb der verschiedenen Assetklassen, auf der anderen Seite senken sie die Volatilität im Fonds.
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Wie erklären Sie sich den Rückgang des Fonds seit Mai und das trotz Hochinflationsphase?

Ganglmair: Der 3 Banken Sachwerte-Fonds wurde nach der Lehman-Pleite im Jahr 2009 gegründet, um eine Antwort auf die zunehmende Geldentwertung, speziell bedingt und ausgelöst durch die sogenannten Quantitative-Easing-Maßnahmen der Zentralbanken, den Gelddruckprozesse seit der großen Finanzkrise, zu bieten. Die Corona-Krise hat diese Prozesse noch einmal beschleunigt und sogar befeuert. Die hohen Inflationsraten zwingen die globalen Notenbanken gegenwärtig zu einer temporären Trendumkehr. Diese Wende kam deutlich stärker als von den Marktteilnehmern angenommen, da sich die Inflation nicht wie erwartet als „vorübergehendes Phänomen“ herausstellte. Durch Zinserhöhungen gewinnen „Geldwerte“ nun wieder an relativer Attraktivität gegenüber Sachwerten - dies erklärt auch den Rückgang der letzten Monate. Allerdings gilt es zu beachten, dass solche Bewegungen vorübergehend immer auftreten können. Langfristig sollte ein ausgewogenes Sachwerte-Portfolio die Inflation dennoch deutlich besser kompensieren können. Sparguthaben - trotz aktuell höherer Zinsen - werden diesen Zweck wahrscheinlich nicht erfüllen. Der Fonds ist daher eine ideale Depotbeimischung, die man nicht täglich hinterfragen sollte.

 

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3 Banken Sachwerte-Fonds

 

Die Finanzmarktaufsicht warnt: Der „3 Banken Sachwerte-Fonds kann bis zu 30 vH in Veranlagungen gemäß § 166 Abs. 1 Z. 3 InvFG 2011 (Alternative Investments) investieren, die im Vergleich zu traditionellen Anlagen ein erhöhtes Anlagerisiko mit sich bringen. Insbesondere bei diesen Veranlagungen kann es zu einem Verlust bis hin zum Totalausfall des darin veranlagten Kapitals kommen.

Im Rahmen der Anlagepolitik investiert der 3 Banken Sachwerte-Fonds (R) hauptsächlich in Anteile an anderen Investmentfonds.

Die Fachzeitschrift „Das GELD-Magazin“ bewertete im Rahmen des österreichischen Dachfonds Award 2022 nominierte Dachfonds und kürte die Sieger in unterschiedlichen Kategorien. Nähere Informationen zur Bildung bzw. zur Zusammensetzung der Kategorien können Sie dem unten angeführten Link entnehmen. Grundlage für die Auswertung der Redaktion des GELD-Magazins (Herausgeber: 4profit Verlag GmbH, Rotenturmstraße 19/1/29b, 1010 Wien) war das Datenmaterial der Lipper IM. Die Siegerermittlung erfolgte nach der Sharpe Ratio (mit einem rechnerischen Zinssatz von 0,5 Prozent) in den Zeiträumen ein, drei und fünf Jahre – sofern in der jeweiligen Kategorie im entsprechenden Zeitraum zumindest sechs Dachfonds zur Bewertung zur Verfügung standen. Stichzeitpunkt der Auswertung war der 30. September 2022. Nähere Informationen zur Auszeichnung finden Sie unter https://www.geld-magazin.at/events/dachfonds/

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