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Im Interview erläutert Andreas Palmetshofer das aktuelle Umfeld im Anleihebereich.

„Anleihen feiern Comeback in der Geldanlage“

Fondsjournal: Hr. Palmetshofer, das letzte Quartal ist angelaufen und das Jahr 2022 verlief für bestehende Investoren äußerst schmerzhaft. Gibt es Aussichten auf Besserung? Andreas Palmetshofer: Ja, der bisherige Jahresverlauf ist vor allem für Anleihe-Investoren eine sehr schmerzvolle Erfahrung. Aktieninvestoren haben mit Kursverlusten im zweistelligen Prozentbereich zwangsläufig mehr Erfahrungen.
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In der Welt der Anleihen sind diese Kursverluste historisch und verständlicherweise enttäuschend. Dazu ein Beispiel. Vor exakt einem Jahr lag die Rendite für ein ausgewogenes Portfolio an Unternehmensanleihen guter Bonitäten bei knapp 0,50 %. Aktuell bekommt man dafür über 4 %. Blickt man in die Vergangenheit zurück, hatten wir diese Niveaus im Jahr 2011/2012 zum letzten Mal gesehen. Man könnte also sagen, Anleiheinvestoren sind um 11 Jahre in der Renditehistorie zurückgeworfen worden. Das ist heftig. Und ja, Aussichten auf Besserung gibt es, denn die Kehrseite der Verluste ist, dass diese Assetklasse ihre Portfoliofunktion zurückerobert hat und mit diesen Renditen zukünftig wieder ein wertvoller Bestandteil in der Geldanlage ist.

Gibt es neue Erkenntnisse, die diese Kursverluste erklären?

Palmetshofer: Die Hintergründe für diese Entwicklung sind unverändert. Wir haben nach wie vor hohe Inflationsraten, sowohl in den USA als auch in der Eurozone. Die Bremsspuren in der Konjunktur sind immer deutlicher zu sehen, weshalb die Rezessionssorgen auch nicht geringer geworden sind. Vor allem hat FED-Chef Powell klar kommuniziert, dass man der Inflationsbekämpfung mehr Augenmerk schenken muss und eine Rezession bewusst in Kauf nimmt. Es ist eine schwierige Situation für die Währungshüter, denn betrachtet man die Datenlage der Konjunkturindikatoren, könnte man schon langsam an die eine oder andere geldpolitische Lockerung denken. Doch soweit sind wir allerdings noch nicht. Dafür müssen sich die Inflationsraten zurückbilden, und bevor nicht die ersten Signale von den Notenbanken zu erkennen sind, genug gegen den Teuerungsdruck gemacht zu haben, bleibt die Unsicherheit noch hoch.

 

Bleiben wir bei der Inflationsrate. Wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?

Palmetshofer: Prognosen sind allgemein schwierig, so auch bei der Inflation, aber was die USA betrifft sind wir optimistisch, der Angsthöhepunkt scheint daher möglicherweise überschritten. Entspannungssignale gibt es in vielen vorauslaufenden Preisindizes und auch die Korrektur bei den zyklischen Rohstoffen hat geholfen. Insofern erwarten wir, dass sich in den nächsten Monaten die Lage weiter entspannt. Für Europa gibt es noch keine Entwarnung und wir sehen vorerst noch keine zeitnahen Rückgänge. Erfreulicherweise korrigierte der Gaspreis zwar auch im letzten Monat deutlich und liegt nun weit unter den diesjährigen Höchstständen, allerdings sind die aktuellen Preise weiterhin inflationstreibend. Wir stellen uns jedenfalls darauf ein, dass die Inflationsdaten weiterhin ein Treiber der aktuellen Volatilität bleiben.

 

Beleuchten wir nochmals kurz die Welt der Anleihen. Gibt es einen Performancesieger in diesem Jahr? Oder anders formuliert, gibt es Segmente, die nach dieser Zinskorrektur besonders aussichtsreich sind?

Palmetshofer: Einen echten Performancesieger für das Jahr 2022 gibt es – abgesehen von der US-Dollar-Entwicklung – nicht, zumindest nicht in der absoluten Ertragsrechnung. Sämtliche Anleihesegmente liegen im Jahresverlauf klar im Minus. Relativ betrachtet war es klarerweise vorteilhaft, kürzere Zinsbindungen im Portfolio zu haben. Innerhalb der einzelnen Segmente gibt es gar nicht so dramatische Abweichungen. So verzeichnen zum Beispiel Unternehmensanleihen aus dem soliden Investmentgradebereich ähnlich hohe Verluste wie Hochzinsanleihen. Inflationsanleihen konnten sich etwas abheben und verloren weniger stark als klassische Anleihen gleicher Bonität. Nachdem diese Zinskorrektur sehr stark von der Basiszinsbewegung getrieben ist, haben sich die Aussichten für alle Anleihesegmente stark verbessert. Insofern möchte ich jetzt keines als besonders aussichtsreich hervorheben. Mit einem gemischten Anleiheportfolio ist es aktuell wieder möglich, Renditen zwischen 4 % - 5 %, je nach Risikoneigung, darzustellen. Das ist schon sehr ansprechend und somit sind Anleiheinvestments allgemein wieder aussichtsreich. Das oft totgesagte Portfolio 60/40, also 60 % Anleihen und 40 % Aktien feiert daher entgegen der Erwartung ein klares Comeback.

 

Mit Beginn November starten Sie den 3 Banken Zinschance 2027. Können Sie schon abschätzen, wie hoch die Kaufrendite ausfallen wird?

Palmetshofer: Ja, mit Beginn November beginnen wir mit den ersten Investitionen und hoffen auf einen guten Rückenwind, damit wir alle geplanten Anleihen entsprechend gut einsammeln können. Aus heutiger Sicht rechnen wir mit einer Rendite von etwa 4,30 % p.a. für die definierte Restlaufzeit von 5 Jahren.

 

 

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