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Interview I Fondsjournal Februar 2023

„Wir suchen attraktive Geschäftsmodelle“

Kleinere und mittelgroße Unternehmen aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) erlebten an der Börse 2022 den „Perfect Storm“ im negativen Sinne – von Energiekrise bis Zinswende. Dementsprechend kompliziert war auch das Umfeld für unseren Fonds 3 Banken Unternehmen & Werte. Im Interview erläutert Fondsmanager Mag. Michael Glück das aktuelle Umfeld und skizziert die Hoffnung auf eine bessere Entwicklung.
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Fondsjournal: Hr. Glück, wie verlief der Start ins neue Jahr?
Michael Glück: Der Fonds verzeichnete einen guten Start ins Jahr 2023. Dieser erfreuliche Jahresbeginn ist allerdings getrübt, wenn man sich die Marktentwicklungen im vergangenen Jahr vor Augen hält. Viele Werte waren aufgrund des Krieges in der Ukraine und der neuen geopolitischen Situation stark unter Druck geraten und waren zum Teil auch deutlich überverkauft. Eine große Unsicherheit bezüglich ausreichender Energieversorgung machte sich im Jahr 2022 breit und brachte zeitweise ausufernde Energiepreise mit sich. Zudem waren im Jahr 2022 gestörte Lieferketten ein großes Problem, in China führten die strenge Covid-Politik und damit zusammenhängende Lockdowns immer wieder zu gröberen Störungen der Produktion und Logistik. Die Geldpolitik der vergangenen Jahre und die eben genannten Sonderef-fekte führten zu einer historisch hohen Inflation. Damit einhergehend sind wir erstmals seit langer Zeit in einem Umfeld steigender Zinsen, was besonders auf wachstumsstarke Unternehmen, die auf günstige Finanzierungen angewiesen sind, eine negative Wirkung hat.

Gibt es Anzeichen auf Stabilisierung?
Glück: Ja, mit Jahresende zeigte sich zusehends eine Entspannung bei den Energiepreisen. Inflationsraten zeigen aktuell auch eine positive Tendenz sich von höchsten Niveaus aus wieder zu verringern, was zu einem baldigen Ende des Zinserhöhungszyklus führen sollte. Wir denken, dass der Zinsgipfel im ersten Halbjahr 2023 erreicht sein wird, gefolgt von einer Plateau-Phase. Dadurch setzte auch am europäischen Aktienmarkt eine gewisse Erleichterung ein und führte schlussendlich zu der Gegenbewegung, die wir aktuell sehen. Die beginnende Berichtssaison wird zeigen, ob die aktuellen Konsensschätzungen der Analysten bezüglich der Unternehmensgewinne zu halten sein werden, oder ob sogar schon zu viel Pessimismus eingepreist war und es weiter positive Überraschungen nach dem Jahresstart geben wird und eine positive Stimmung am Aktienmarkt erhalten bleibt.

Hat sich die Strategie des Fonds zuletzt geändert?
Glück: Der Fonds investiert in familiengeführte Unternehmen beziehungsweise sogenannte Hidden Champions. An dieser Strategie haben wir klarerweise auch im vergangenen, schwierigen Jahr nichts geändert. Der Fokus liegt daher auf dem europäischen Small-/MidCap Bereich und den Kern bildet hier wiederum die D-A-CH-Region. Wir setzen auf ein ausgewogenes Portfolio von etwa 50 Unternehmen, wobei bei der Einzeltitelselektion fundamentale Unternehmenskennzahlen und eine Betrachtung der Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells eine wesentliche Rolle spielen. Aktuell sind viele Unternehmen mit einer angespannten Personalsituation konfrontiert, zum einen durch eine demografische Situation, zum anderen durch eine jüngere Bevölkerungsschicht, die eine Work-life-balance in den Mittelpunkt stellt, die vor einigen Jahren noch nicht vorstellbar war. Die größte Herausforderung für den Rest des Jahres wird bleiben, ob Preiserhöhungen gut an Kunden weitergereicht werden können. Insgesamt denken wir aber schon, dass diese aktuellen Herausforderungen gut in den 2022 meist deutlich gefallenen Kursen eingepreist sein sollten.

Gab es jüngst Änderungen im Fonds?
Glück: Die Regionen-Gewichtung haben wir im Fonds weitestgehend gleichgelassen, das heißt um die 40% der Gewichtungen stellen Unternehmen mit Sitz in Deutschland dar. Je um die etwa 20% österreichische und Schweizer Unternehmen. Der restliche Teil des Portfolios ist zusammengesetzt aus europäischen Hidden Champions beziehungsweise familiengeführten Unternehmen außerhalb der DACH-Region.

Und auf Einzeltitelebene?
Glück: Auf Einzeltitelebene gab es einige interessante Neugewichtungen im neuem Jahr 2023. Wir haben das italienische Unternehmen Prysmian neu gewichtet. Prysmian ist ein führendes Unternehmen in der Kabel- und Systembranche mit einem Umsatz von etwa 15 Mrd. Euro im Jahr 2022. Die Margen des Unternehmens haben sich in den letzten Jahren stabil gehalten. Es partizipiert an Trends wie Energiewende, Digitalisierung, Infrastrukturausbau, Nachhaltigkeit, Smart-Grid-Technologie und 5G-Netzwerke. Prysmian bietet Lösungen für erneuerbare Energie, Datenübertragung und Energieeffizienz, die es in eine starke Position für zukünftiges Wachstum bringen.
Eine weitere Neugewichtung im Fonds ist das Unternehmen Befesa – ein Unternehmen, das sich auf die Verarbeitung von metallhaltigen Abfällen spezialisiert hat. Es bietet Dienstleistungen wie Entsorgung, Recycling und Raffinerieprozesse an. Befesa partizipiert an Trends wie Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, indem es metallhaltige Abfälle recycelt und wiederverwendet, anstatt sie zu entsorgen. Es ist auch an der Entwicklung von Technologien zur Verringerung von CO2-Emissionen beteiligt. Auch das deutsche Unternehmen Gerresheimer haben wir in den Fonds wieder aufgenommen. Gerresheimer ist in der Herstellung von medizinischen und pharmazeutischen Verpackungen aktiv. Das Unternehmen profitiert von der demografischen Entwicklung, sprich von der Alterung der Bevölkerung sowie auch von einer Zunahme bei chronischen Erkrankungen.

Was bleibt als Fazit?
Glück: Wir finden in der Kernregion viele hoch interessante Geschäftsmodelle mit überzeugendem Management. Das aktuelle Umfeld im Bereich Geopolitik und Inflation ist vorerst hinzunehmen, die Qualität der Geschäftsmodelle gibt aber die Hoffnung auf eine zukünftig bessere Entwicklung der Aktienkurse.

 

3 Banken Unternehmen & Werte Aktienstrategie (R) (A)

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