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Zurück "Warten Sie nicht auf die perfekte Welt, es gibt sie nicht."

Sommergespräch I GELD-Magazin I Juni 2025

"Warten Sie nicht auf die perfekte Welt, es gibt sie nicht."

Nach dem turbulenten ersten Halbjahr rät Alois Wögerbauer von Hektik ab. Er empfiehlt eine gesamthafte Betrachtung von Währungen und Unternehmen. Wieder gesucht; Europäische Small- und Mid-Caps.
Quelle: Shutterstock

Die US-Staatsschulden werden wieder zunehmend thematisiert – ist die Lage ernst?

Grundsätzlich ja, was nicht bedeutet, dass eine Eskalation bevorsteht. Es bleibt aber festzuhalten, dass die Märkt ein an und für sich bekanntes Thema aktuell stark in den Vordergrund stellen. In Relation zu einer jährlichen Wirtschaftsleistung bewegen sich die US-Schulden Richtung 130 Prozent. Dazu kommt, dass die USA im globalen Vergleich hohe Zinsen bezahlen werden müssen. Der jährliche Zinsendienst, ohne einen Dollar getilgt zu haben, liegt 2025 bei knapp 1.000 Milliarden Dollar. Dies entspricht 4,6 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung der USA. In Deutschland liegt diese Zahl aktuell bei 0,6 Prozent, in Österreich bei 1,1 Prozent. Zudem stehen in den USA in den kommenden beiden Jahren rekordhohe Refinanzierungen an. Achten Sie daher in den kommenden Wochen und Monaten immer auf die Rendite der langlaufenden US-Staatsanleihen, sie werden sich zum zentralen Stimmungsbarometer für die globalen Finanzmärkte entwickeln.

Ist der US-Dollar abwertungsgefährdet?

Ja, wir raten aber von hektischen Vorgriffen ab. Seit zwei Jahrzehnten galt der US-Dollar als sicherer Hafen in schwierigen Phasen; dieses Image ist angekratzt bis verloren. Eine vergleichsweise höhere Inflation und ein vergleichsweise höherer Schuldenstand sind keine gute Ausgangbasis. Zudem geht aus allen Strategiepapieren der Trump-Administration hervor, dass man sich grundsätzlich einen schwächeren US-Dollar wünscht. Bei diesem Thema werden – im Gegensatz zu anderen Themen – auch die großen US-Konzerne nicht widersprechen. Ein echtes großes Warnsignal wäre, wenn die US-Notenbank zur Sicherung der Staatsfinanzierungen Staatsanleihen kaufen würde – oder müsste, weil die Märkte dies erfordern. Wichtig bleibt aber eine gesamthafte Betrachtung von Währung und Unternehmen. Ein potenziell schwächerer US-Dollar würde die Gewinnausweise der exportstarken US-Großkonzerne positiv beeinflussen.

In Österreich: schwache Konjunktur und steigende Inlandsaktien – wie passt das zusammen?

Es ist eine klassische Fehleinschätzung in exportorientierten Ländern, von der Inlandskonjunktur auf den Inlandsaktienmarkt zu schließen. Zudem zeigt die Börse sehr selten den IST-Zustand, es wird eher eine Entwicklung der Zukunft vorweggenommen oder eine Fehlentwicklung der Vergangenheit bereinigt. Die führenden und im Wiener Index hochgewichteten Unternehmen haben wenig mit der Inlandskonjunktur zu tun, es sind europäisch oder global orientierte Unternehmen. In Österreich entfallen über zwei Drittel der Umsätze an der Börse auf Auslandsinvestoren. Die globalen Kapitalströme verändern sich, Geld fließt wieder mehr nach Europa, Small- und Mid-Caps werden wieder gesucht, die Leitzinsen werden sinken, Deutschland investiert. Wir denken, dass der Aufholprozess noch nicht abgeschlossen ist.

Die Welt ist voller Probleme, warum soll ich da investieren?

Weil es eine Welt ohne Probleme nie gegeben hat und nie geben wird. Und weil die Theorie der effizienten Märkte davon ausgeht, dass alle bekannten Informationen in den aktuellen Kursen enthalten sind. Wir teilen diesen Ansatz. „Ich kaufe Gold nicht am Höchststand“ ist emotional nachvollziehbar, aber 2.200, 2.500, 2.800 und 3.100 Dollar je Unze waren auch ein Höchststand. In den vergangenen 25 Jahren ist die Weltwirtschaft nur zwei Mal geschrumpft und hat dies jeweils im nächsten Jahr überkompensiert. Im Aktienbereich investieren wir in erfolgreiche Unternehmen, die jeweils politischen Umstände nehmen wir zur Kenntnis. Auf längere Sicht setzen sich immer die erfolgreichen Unternehmen durch, regional und international. „Die Zukunft ist niemals klar. Schon für ein bisschen Gewissheit muss man einen hohen Preis bezahlen. Deshalb ist die Unsicherheit der Freund von Langfristinvestoren.“ Warren Buffett hat dies wiederholt gesagt – und vor allem gelebt. Der Erfolg gibt ihm recht.

 

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