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Zurück „Die hohe Basisverzinsung ist ein komfortabler Kurspuffer“

Interview I Fondsjournal April 2024

„Die hohe Basisverzinsung ist ein komfortabler Kurspuffer“

Vor einem Jahr haben wir unser Angebot um die Anleihestrategie „3 Banken Rendite Plus“ erweitert und damit auf die attraktiven Renditeniveaus reagiert. Fondsmanager Andreas Palmetshofer blickt auf das Jahr zurück und beschreibt das aktuelle Umfeld.
Quelle: Shutterstock
Fondsjournal: Ziehen wir eine erste Bilanz, wie ist es gelaufen?
Andreas Palmetshofer: Der Blick zurück ist recht zufriedenstellend. Die Fondsauflage erfolgte doch in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld. Inflations- und Rezessionssorgen, begleitet mit einem noch laufenden Straffungszyklus der Notenbanken, waren die damaligen Treiber der Unsicherheiten. Zu diesem Zeitpunkt war auch die negative Schlagzeilendichte rund um die Regionalbanken in den USA sehr hoch und es kam zur Zwangshochzeit zwischen der UBS und der Credite Suisse. Insofern ist das 12-Monats Ergebnis umso erfreulicher, denn der Fonds erwirtschaftete eine Rendite von *8,55%. Die durchschnittliche Rendite lag zum Gründungszeitpunkt bei etwa 5,50%. Damit konnte die Performanceerwartung sogar übertroffen werden.

Was sind die Hintergründe für die Wertentwicklung?
Palmetshofer: Wie angesprochen, war das konjunkturelle Umfeld mit einigen Risiken behaftet. Die Inflationsrate begann sich zwar langsam abzukühlen, lag aber mit 8% in Europa noch weit über dem Inflationsziel. Der Straffungszyklus der Notenbanken war voll im Gange, die erste Zinspause folgte im Juli. Die damaligen Risikoprämien widerspiegelten dieses Umfeld. Nachdem sich in weiterer Folge die Teuerungsraten reduzierten und es zunehmende Visibilität hinsichtlich der konjunkturellen Entwicklung gab, Stichwort Soft Landing, reduzierten sich auch die Risikoaufschläge entsprechend und das führte neben den Zinserträgen zu zusätzlichen Kursgewinnen. Das erklärt im Wesentlichen die Performance der vergangenen Monate.

Bleiben wir gleich beim Thema Konjunktur und Inflation. Wie geht es weiter, wie sind Ihre Einschätzungen dazu?
Palmetshofer: Was die Konjunktur betrifft, beobachten wir nach wie vor starke regionale Unterschiede, die sich vermutlich auch nicht so schnell auflösen werden. Während die USA sehr solide laufen und immer wieder mit ihrer Wachstumsstärke überrascht, bleibt die Eurozone im Vergleich dazu im Schatten. Aber auch die Eurozone gesamt verzeichnet, wenn auch schwach ausgeprägt, ein Wachstum und konnte bis dato einer Rezession entkommen. Gemessen an den fundamentalen Vorlaufindikatoren wechselt die Datenlage immer wieder zwischen Licht und Schatten, weshalb wir aus heutiger Sicht weiterhin ein niedriges Wachstum erwarten. Hinsichtlich der Inflationsrate sind wir zuversichtlich, dass sich die aktuelle Entwicklung fortsetzt. Zwar könnte sich die letzte Meile auf dem Weg zum Inflationsziel noch etwas zäh darstellen, wir meinen aber, dass die Richtung wichtiger ist als das exakte Niveau. Die Finanzmärkte werden sich wohl nicht irritieren lassen, sollte es länger dauern, bis das Inflationsziel von 2% erreicht ist. Wichtiger ist, dass es zu keinem Wiederaufflammen der Teuerungsrate kommt. Das ist ein Risikofaktor, den wir auf dem Radar haben, jedoch mit Wissensstand heute nicht unsere Hauptsorge ist.

Was sind die Hauptsorgen?
Palmetshofer: Hauptsorgen ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Wir versuchen laufend in unsere Analyseprozessen herauszuarbeiten, welches Thema die Märkte als nächstes aufgreifen und wie die Reaktion darauf ausfallen könnte. Störfaktoren gibt es immer, beispielsweise lähmt Europa der wirtschaftliche Zustand Chinas, das nach wie vor mit einer Immobilienkrise kämpft. Der größte Störfaktor für die Märkte wäre aus heutiger Sicht, wenn es zu keiner Zinssenkung kommen sollte. Die Geldmärkte preisen zurzeit etwa drei Zinssenkungen bis zum Jahresende ein, und das ist unserer Meinung nach auch in allen Assetklassen eingepreist. Ändert sich diese Meinung, dann wäre das eine Belastung für die Finanzmärkte.

Kommen wir zurück zum 3 Banken Rendite Plus. Wie ist der Fonds aktuell investiert bzw. wie ist dieser strategisch aufgestellt?
Palmetshofer: Die Fondsstrategie ist im Vergleich zum Startzeitpunkt unverändert. Wir konzentrieren uns auf Unternehmen,
die an der Grenze zwischen Investmentgrade und High Yield notieren. Ebenso interessieren wir uns für den Bereich der Nachranganleihen, insbesondere Hybridanleihen. Die Titelanzahl ist über die vergangenen Monate deutlich angewachsen und wir verfolgen eine bewusste Streuung, um Bonitätsrisiken zu reduzieren. In den vergangenen Monaten haben wir das Nachrangsegment etwas ausgebaut und auf rund 40% erhöht. Die Bewertungen in diesem Segment gefallen uns nach wie vor gut. Der Blick auf die Bonitätsverteilung bestätigt die angesprochene strategische Positionierung. Etwas mehr als die Hälfte des Fonds ist im Ratingsegment BBB investiert und rund 35% im BB-Bereich. Die Fondsrendite liegt aktuell bei *4,99% und das bei einer Restlaufzeit von *3,87 Jahren.

Sie haben eben von Bewertungen gesprochen. Nachdem sichdie Risikoprämien verteuert haben, stellt sich die Frage der allgemeinen Bewertung der Unternehmensanleihen. Wie ist dazu Ihre Einschätzung?
Palmetshofer: Die Bewertung aus Sicht der Risikoprämien empfinden wir weiterhin als attraktiv, wenngleich diese deutlich niedriger notieren als noch ein Jahr zuvor. Im historischen Kontext betrachtet, notieren diese in etwa auf den langjährigen Durchschnittswerten. Das, eingeordnet ins wirtschaftliche Umfeld, empfinden wir als fair. Die Ratingdynamik ist im Investmentgrade-Bereich relativ stabil geblieben. Bonitätsabstufungen waren im Verhältnis zu Bonitätsaufstufungen nur geringfügig höher. Der Finanzmarktzugang, sprich der Neuemissionsmarkt, funktioniert und bestätigt die fundamentale Verfassung der Unternehmen. Auch wenn die höheren Finanzierungskosten auf die Kreditkennzahlen durchschlagen werden, sollte sich eine Verschlechterung der Kreditqualität in Grenzen halten. Zumindest in den Bonitätsbereichen, in denen wir uns bewegen. Bei riskanteren Bonitäten wären wir schon etwas vorsichtiger. Der Blick auf den Zinsendienst und auf die Entwicklung der Verschuldungsstruktur ist in einem Umfeld mit schwachem Wachstum unerlässlich.

Welche Chancen bzw. welche Risiken sehen sie in Bezug auf den Kreditmarkt in den nächsten Monaten?
Palmetshofer: Wir denken, dass ein langsamerer Abbau des Teuerungsdrucks, in Verbindung mit ausbleibender Zinssenkungsphantasie aktuell der größte Belastungsfaktor wäre. Ebenso wäre eine Eintrübung der Konjunkturindikatoren ein Risiko. Damit würden gleichzeitig die Rezessionssorgen zurückkommen und die Risikoprämien steigen. Chancen sehen wir in Bewertung der Assetklasse, absolut sowie relativ, im Verhältnis zum Umfeld. Wir dürfen neben den Risikoprämien nicht übersehen, dass es wieder eine Basisverzinsung gibt, die einen gewissen Puffer für Investoren liefert. Das erleichtert auch unsere Investitionsentscheidungen. Angenommen das Umfeld verschlechtert sich und die Risikoprämien steigen, dann würde das umgelegt auf den „3 Banken Rendite Plus“ bedeuten, dass auf Sicht von einem Jahr die Rendite um 1,5% ansteigen könnte, um ertragsseitig mit einer schwarzen Null davonzukommen. Das empfinden wir als einen komfortablen Puffer.

​​​​​​​Welche Performanceerwartungen haben Sie für das kommende Jahr?
Palmetshofer: Die Zinsschwankungen werden uns sicher noch eine Weile begleiten, und auch die Risikoprämien werden wohl in keiner Einbahnstraße verharren. Unterm Strich aber denke ich, dass die aktuelle Rendite von 4,99% durchaus ein realistischer Wert ist, den wir in einem Jahr erwirtschaftet haben sollten.

​​​​​​​Hinweis: Marktbedingte geringe oder sogar negative Renditen von Geldmarktinstrumenten bzw. Anleihen können den Nettoinventarwert des Investmentfonds negativ beeinflussen bzw. nicht ausreichend sein, um die laufenden Kosten zu decken!
​​​​​​​*Es handelt sich bei den angegebenen Werten um Vergangenheitswerte. Zukünftige Entwicklungen können davon nicht abgeleitet werden.

    3 Banken Rendite Plus (R) (A)

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