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Zurück US-Wirtschaft unverändert solide

Interview I Fondsjournal März 2024

US-Wirtschaft unverändert solide

Die USA geben weiter den Trend an den globalen Aktienbörsen vor, auch die Stabilität der US-Wirtschaft ist bemerkenswert. Im Interview beschreibt Fondsmanager Mag. Michael Glück das aktuelle Umfeld sowie die Strategie in unserem „3 Banken US Quality Champions“.
Quelle: Shutterstock
Fondsjournal: Wir haben einen guten Start in das Jahr 2024 beobachten dürfen, Aktienindizes befinden sich auf Höchstständen, wie ist die Situation der US-Wirtschaft einzuschätzen?
Michael Glück: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die US-Wirtschaft im Jahr 2023 ein solides Wachstum erzielt hat und damit die Wachstumsraten anderer Industrieländer deutlich übertraf. Durch gezielte Zinsschritte ist es auch gelungen die Inflation auf ein gemäßigteres Niveau zurückzuführen. Es gibt jedoch auch Herausforderungen, die die Wirtschaft und den Aktienmarkt im Jahr 2024 belasten könnten. Das erhöhte Zinsniveau wirkt belastend auf Wirtschaft und private Haushalte, die zum Teil einen hohen Verschuldungsgrad aufweisen. Refinanzierungen sind teurer als die Jahre davor und der private Konsum, das Rückgrat der US-Wirtschaft, könnte dadurch vermehrt unter Druck geraten. Auf der anderen Seite wirken Konjunkturförderungsprogramme, wie der „Inflation Reduction Act“ oder der „Chips Act“, weiter stark stützend auf große Teile der Wirtschaft. Auch der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin sehr robust. Eine der größten Gefahren für den Finanzmarkt könnten daher verzögerte oder ausbleibende Zinssenkungen sein, hier gibt es vom Kapitalmarkt große Erwartungen, die bereits sowohl in der Zinskurve als auch am Aktienmarkt eingepreist sind. So absurd dies auch klingen mag, jede positive Meldung von Wirtschaftsdaten oder Arbeitsmarktdaten kann zu negativen Auswirkungen am Finanzmarkt führen, da Zinssenkungsfantasien verschoben oder ausgepreist werden.

Welche Bereiche des Finanzmarktes sehen sie hier als besonders gefährdet?
Glück: Im Aktienbereich würden verzögerte Zinssenkungserwartungen die größten Auswirkungen im Bereich von growth-lastigen Unternehmen zu sehen sein, da diese oft starken Kapitalbedarf aufweisen und jegliche zeitliche Verschiebung zu höheren Finanzierungskosten führt. Die aktuelle Kursrally an den Börsen beruht aber nicht nur auf Zinssenkungsfantasien, sondern dieses Segment wird auch von starken Trends gestützt. Ein Beispiel ist hier die Entwicklung im Bereich Künstlicher Intelligenz, welche die Aktienkurse vieler Unternehmen in die Höhe treibt, was durchaus an Blasenbildungen vorangegangener Trends erinnern lässt und auch zu verstärkter Vorsicht aufruft. Aber man sollte sich auch nicht übermäßig fürchten, sondern einfach gut vorbereitet sein.

Wie kann man sich vorbereiten?
Glück: Es gilt auch hier die allgemeine Regel nicht alles auf eine Karte zu setzen, auch wenn das in den letzten Jahren gut funktioniert haben sollte, hätte man alles auf ein Unternehmen wie Nvidia gesetzt. Die Kursperformance ist überwältigend, allerdings sollte man nie vergessen, dass es ein Einzelunternehmen ist, welches auch dementsprechende Risiken aufweist. Eine regelrechte Kursexplosion macht oft blind für jegliche Risiken, die im Hintergrund schlummern. Diversifikation bleibt das Zauberwort in einer vernünftigen und langfristigen Veranlagung in Kombination mit Blick auf wesentliche Kennzahlen. In unserem Fonds „3 Banken US Quality Champions“ können wir beides anbieten.

Welchen Ansatz verfolgt der „3 Banken US Quality Champions“ Fonds?
Glück: Der US Quality Champions Fonds ist ein Einzeltitelfonds mit bis zu 100 verschiedenen Unternehmen, der in US-amerikanische Aktien mit hohen Qualitätsbewertungen investiert. Die Titelauswahl basiert auf fundamentalen Kriterien, die mit einem disziplinierten Investmentprozess identifiziert werden: Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen, hoher Managementqualität, Wettbewerbsvorteilen, besonders solider Finanzlage und Potenzial für langfristiges Wachstum. Qualitätsaktien haben das Potenzial, Phasen höherer Inflation abzufedern, da die im Portfolio investierten Unternehmen oft in der Lage sind, ihre Preise und Gewinne entsprechend anzupassen und Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Die fundamentale Bestimmung des Qualitätsfaktors erfolgt durch den global führenden Datenanbieter MSCI*. Diese Kooperation erlaubt es uns den eigenen Aufwand für Research zu reduzieren. Diese Vorteile geben wir über eine attraktive Kostenstruktur an die Kunden weiter.

Worin sehen sie die Vorteile im amerikanischen Markt?
Glück: Amerikanische Aktien bieten eine gute Möglichkeit, die persönliche Veranlagungsstrategie zu erweitern und vom innovativen Umfeld der USA profitieren zu können. Amerika gilt als Vorreiter im Bereich vieler Technologien. Das investorenfreundliche Klima sorgt dafür, dass besonders viele junge, innovative und disruptive Unternehmen in den USA mit Kapital ausgestattet werden. Viele amerikanische Unternehmen haben eine starke globale Präsenz und unterhalten internationale Handelsbeziehungen. Dadurch ist eine Beteiligung am Wachstum und den Innovationen von Unternehmen über die Region USA hinaus möglich. Einen weiteren Vorteil von US-Investments sehen wir in deren Vormachtstellung. Die wichtigsten und liquidesten Börsen der Welt sind in New York angesiedelt. An diesen Handelsplätzen notieren die bekanntesten und einflussreichsten Unternehmen am Markt.

Der US-Markt eilte in den vergangenen Wochen von All-Time-High zu All-Time-High; stehen diese „luftigen“ Index-Höhen in Verbindung mit einer Überbewertung?
Glück: Mit der Bewertung sprechen Sie einen wesentlichen Punkt an, der sich bei einer Notiz auf Höchstständen förmlich aufdrängt. Der S&P-500 Index weist aktuell ein Kurs-Gewinnverhältnis von 21 auf; im historischen Kontext der letzten 10 Jahre ist dieses Verhältnis zwar erhöht, lag jedoch in den Jahren 2020 und 2021 10 % über dieser Marke - bei 22,7. Dazumal explodierten die KGVs förmlich auf Grund rückläufiger Gewinne; aktuell sehen wir eine Bewertungsausdehnung – sprich eine Verteuerung der Märkte, gerade weil die US-Ökonomie scheinbar eine Rezession vermeiden kann und weil die Gewinne eine gewisse „Resilienz“ aufweisen.

Der Begriff „Quality“ steht bei Ihnen an erster Stelle. Wie ist es hier, speziell in diesem Segment der Qualitätsaktien, um die Bewertung bestellt?
Glück: Qualität hat immer seinen Preis, dies gilt auch für Aktien. Man kann als Daumenregel davon ausgehen, dass die Unternehmen in unserem Portfolio tendenziell einen Bewertungsaufschlag haben. Sprich: Man bezahlt einen etwas höheren Preis und bekommt, wie angesprochen, mehr Qualität, deren Vorzüge in Krisenzeiten meist ausgespielt wird und diese Qualität bekommen Sie im aktuell wachstumsstärksten Markt. Die zugrundeliegende Gewinnberichtssaison für das vierte Quartal brachte einen 7,4 prozentigen Gewinnanstieg, kombiniert mit einem 1,3 prozentigen Umsatzzuwachs.

Zum Abschluss noch ein Wort zur Markttechnik?
Glück: Lineare Verläufe dauern meist länger an als erwartet. Speziell dann, wenn sie von steigenden Gewinnen untermauert werden. Nach der Gewinnberichtssaison wird der Fokus wieder auf den Makrozahlen liegen wie US-Konsument, Inflation usw., in denen ebenfalls Markterwartungen stecken. Der Status Quo kann durchaus als „Goldilocks-Szenario“ bezeichnet werden, in Form von Wachstum bei weniger bzw. rückläufiger Inflation, welches einer fortlaufenden Überprüfung standhalten muss. Vor dem Hintergrund der genannten Höchststände ist ein optimales Timing für ein Investment zugegebenermaßen erschwert. Ein langfristiger Ansparplan auf diese Strategie über den Konjunkturzyklus hinaus macht aus unserer Sicht aber in jedem Fall Sinn.

Hinweis: Im Rahmen der Anlagepolitik des 3 Banken US Quality Champions kann die Veränderung der Aktienquote (Aktienmarktrisikosteuerung) durch direkten Verkauf von Finanzinstrumenten oder durch den Einsatz von Derivaten erfolgen.

*Disclaimer MSCI: https://www.msci.com/notice-and-disclaimer

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